Ein Beitrag von Jesse Reimann von Happyhunde.de
Hunde und Pferde gewöhnen sich schnell aneinander. Allerdings kann es insbesondere für aufgeweckte und aktive Hunde im Stall auch mal langweilig werden. Immerhin wird dein Pferd bei den Vorbereitungen und beim Reiten einen Großteil deiner Aufmerksamkeit für sich beanspruchen. Dann sollte dein Hund im Pferdestall Alternativen haben, aktiv mitmachen dürfen oder sich zurückziehen können.
1. Langsame Gewöhnung
Das Projekt Hund und Pferd solltest du langsam angehen lassen. Hast du deinen Hund neu und er muss sich ans Pferd gewöhnen, braucht das seine Zeit.
Wenn du das Pferd neu hast, kann es für den Hund eine noch größere Umstellung sein, dich plötzlich mit einem anderen Tier teilen zu müssen.
Hier ist Geduld gefragt. Fange langsam an und sorge dafür, dass Hund und Pferd immer Freude haben, wenn sie aufeinander treffen. Lieber investierst du anfangs mehr Zeit ins Kennenlernen und kannst später dann mehr mit Hund und Pferd gemeinsam machen.
2. Langeweile im Stall
Du putzt dein Pferd, dann reitest du in der Halle und anschließend möchtest du natürlich noch mit anderen Reitern und Reiterinnen ein Schwätzchen halten. Der Besuch im Stall kann so schnell mehrere Stunden dauern.
Manchen Hunden ist das gleich, andere langweilen sich. Stehen sie nicht im Mittelpunkt oder müssen lange warten, werden sie ungeduldig, laufen weg oder suchen sich Ersatzbeschäftigungen.
Dein Hund sollte sich im Stall zurückziehen können. Sind die Besuche regelmäßig, empfiehlt es sich, dem Hund eine eigene Ecke im Stall einzurichten. Hat er ein Hundebett, eine oder sogar eine Hundehütte ist das Warten gleich viel angenehmer.
Du kannst deinen Hund natürlich auch in der Hundebox im Auto lassen, wenn er genug hat, du aber noch nicht fertig bist.
3. Den Hund einbeziehen
Ist der Hund im Stall nur als Beiwerk dabei, kann es an seinem Selbstbewusstsein nagen. Versuche dann deinen Hund regelmäßig einzubeziehen. Statt Hund oder Pferd heißt es dann Hund und Pferd!
Es gibt jede Menge Beschäftigungsmöglichkeiten, wo du deine Leidenschaft für beide Spezies verbinden kannst: ein gemeinsamer Ausritt oder ein Spaziergang, Bodenarbeit, Kunststücke (wie wäre es mit dem Hund auf dem Pferderücken?), gemeinsame Ballspiele, Cavaletti-Springen, Slaloms usw.
4. Nur zur Not: anbinden oder einsperren
In Ställen kann zeitweise großer Trubel herrschen. Kinder und Erwachsene kommen und gehen, Pferde werden aus den Boxen geholt, Reinigungsarbeiten finden statt und unbekannte Besucher können vorbeischauen.
So manch einem Hund wird der Trubel auch mal zu viel. Merkst du, dass dein Hund Stress hat, tust du ihn besser ins Auto oder in die Hundebox. Anbinden solltest du ihn nur, wenn er ein Hundegeschirr oder ein Halsband trägt, das bombensicher sowie komfortabel sitzt und der Hund sich nicht wehtun kann.
5. Ein schöner Ausklang
Dein Hund hat drei Stunden geduldig gewartet, mit dir gearbeitet und war treu an deine Seite? Dann gönnt euch einen gemütlichen Ausklang im Reiterstübchen (vielleicht mit einem Leckerchen für den Hund) oder macht noch einen richtig schönen und hundegerechten Spaziergang.
Auf diese Weise wird dein Hund mit dem Stall immer etwas Gutes, Freude, Spannung und Überraschungen verbinden. Dann kommt er gerne mit und wird die meiste Zeit auch brav und zuverlässig sein.
Fazit
Hunde reagieren ganz verschieden auf den Alltag im Pferdestall. Manche unterhalten sich selbst, andere langweilen sich oder wollen einbezogen werden. Gestalte den Alltag mit Hund und Pferd immer so, dass alle Freude daran haben. Selbst wenn ein Hund mal länger warten muss, ist alles schnell wieder gut, wenn es im Anschluss an den Stall eine Belohnung oder eine schöne Hunderunde gibt.